Die Erfüllung aller Träume
Oder, der Tag als Herr Heino Hund einzog!
Wie lange habe ich daraufhin gearbeitet…. Als kleines Kind bin ich schon auf allen Vieren bellend durch die Wohnung gehopst. Jeder Hund wurde angeglotzt und mit viel Glück, durfte gekuschelt werden. Lange habe ich meinen Mann bearbeitet, große Versprechen wurden gegeben, ich sauge jeden Tag, du musst dich um nichts kümmern, es wird unser Leben bereichern usw. Bis heute weiß keiner genau wieso, aber irgendwann hatte ich ihn weichgekocht. Der ein oder andere würde jetzt sagen, sie kann so Sau!nervig und penetrant sein, wenn sie etwas möchte, andere würden sagen, er wollte es ja auch irgendwie. Ich denke eher, er freute sich einfach auf eine täglich gesaugte Wohnung.
Egal, ich hatte ihn weichgekocht, wir fuhren zu Züchtern, schauten uns Hunde an. Schnell kamen wir aber zu dem Gedanken, einen Hund kaufen fühlt sich komisch an. Da draußen sind so viele Hunde, die gerettet werden müssen!!! Und da schnappte die Falle dann zu…. Wir setzten uns in Verbindung mit einer Tierschutzorganisation und dann kam ein Bild und eine Beschreibung vom Heino . Die Geschwister sind schon vermittelt und der Heino hat noch kein Zuhause hieß es. Das kann doch nicht sein, der ist so süß, den oder keinen. Nun denkt man ja, was soll denn schon passieren?! Heute würde ich antworten, eine ganze Menge. Damals dachte ich, nichts ! Ich nahm an, ich war auf alles vorbereitet, ein Dogwalker war schnell gefunden, Millionen Bücher waren gelesen, die Erstausstattung war dreimal gekauft und die Überprüfung unserer Personen + Wohnung verlief auch gut. Wir wurden für fähig gehalten, uns adäquat um einen Hund zu kümmern. Daumen hochhhhh…. Der Tag von Heinos Ankunft rückte also immer näher.
Der Tag als Herr Hund alias Heino einzog…
Wir fuhren voller Aufregung zum verabredeten Treffpunkt, dort sollte der Transporter aus Rumänien ankommen und wir den Heino in Empfang nehmen. Es fühlte sich schon ein bisschen komisch an, einen Hund auf einem Parkplatz entgegen zu nehmen… ein bisschen illegal, als ob man ein Päckchen mit Drogen abholt. Aber dort angekommen, machte alles doch einen professionellen Eindruck. Wir saßen im Auto und warteten voller Vorfreude, dass unsere kleine Fellnase aus dem Auto hüpfte.
… und dann kam er, ein kleines Fellknäuel zitternd vor Angst, aber was erwartet man, 34 Stunden Autofahrt, getrennt von seinen Geschwistern und in einer völlig neuen Umgebung. Ist doch klar, das man da erstmal Angst hat. Egal, dachte ich mir, bald wird er merken wie schön er es bei uns hat …ab nach Hause und das schöne neue Heim zeigen. Bis dahin, war ich wirklich noch der Überzeugung, wir haben alles im Griff, selbst die ersten
Wochen war ich noch super optimistisch gestimmt. Gut er ist ein bisschen schüchtern, hat Angst vor anderen Menschen und ist sehr geräuschempfindlich, dass legt sich bestimmt, er braucht Zeit!
Aber nichts legte sich, es wurde eher schlimmer und es kamen immer mehr Ängste dazu. Wir hatten Hundetrainer da, wir versuchten es mit Hanföl, Bachblüten usw., wir machten keine Spaziergänge mehr im Kiez, da lag er mehr unterm Auto, als das er gelaufen ist. Auch der 2. Dogwalker wollte ihn nicht mehr mitnehmen. Die Begründung: zu ängstlich! Da stand ich nun und mein Traum, meine schöne Vorstellung eine perfekte Hundemami zu sein, machte
Peng Peng und entwickelte sich zum Alptraum. Auf die Frage: was kann schon passieren, konnte ich nun antworten eine ganze Menge! Der erfahrene Hundehalter hört hier sehr viel Naivität raus und das stimmt auch … Ich denke, egal ob vom Züchter, aus dem Tierheim oder aus dem Ausland , sollte man vorweg gut überlegen, was passt zu mir und meiner Lebenssituationen und was kann und will ich leisten. Nicht jeder Hund passt in jede Familie und nicht jede Familie passt zu jedem Hund!
Auch unser Heino hat nicht wirklich in unser Leben gepasst.
Kleiner Spoiler: der Herr Heino Hund ist immer noch bei uns und in einer Fortsetzung, werde ich berichten, wie wir es geschafft haben, ein für uns passendes Zusammenleben zu gestalten und wie wir dahin gekommen sind.